Abkohlung
Entkohlung, bei der eine Verringerung des Kohlenstoffgehaltes, aber keine Auskohlung vorliegt.
Abkühldauer
Zeitspanne vom Beginn bis zum Ende einer Abkühlung. (Im engeren Sinne kennzeichnet "Abkühldauer"die Zeitspanne zwischen zwei Punkten einer Abkühlkurve.)
Abkühlgeschwindigkeit
Zeitbezogene Temperaturabnahme für einen bestimmten Punkt oder einen bestimmten Bereich einer Abkühlkurve.
Abkühlkurve
Kennlinie für die Abkühlung eines Werkstückes, die für einen bestimmten Punkt des Werkstückes die jeweilige Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit angibt (siehe Abkühlverlauf).
Abkühlverlauf
Jeweilige Temperaturverteilung in einem Werkstück während einer Abkühlung in Abhängigkeit von der Zeit. (Im engeren Sinne gibt der Abkühlverlauf eine Gesamtheit von Abkühlkurven für verschiedene Stellen eines Werkstückes an.)
Abschreckdauer
Zeitspanne vom Beginn bis zum Ende eines Abschreckens. (Im betrieblichen Sprachgebrauch versteht man unter Abschreckdauer meist die Zeitspanne vom Einbringen eines Werkstückes in ein Abschreckmittel bis zu seiner Entnahme.)
Abschrecken
Abkühlen eines Werkstückes mit größerer Geschwindigkeit als an ruhender Luft. (Das Abkühlen austenitischer Stähle von hohen Temperaturen, um ein austenitisches Gefüge guter Zähigkeit zu erhalten, wird, auch wenn es an ruhender Luft erfolgt, ebenfalls mit Abschrecken bezeichnet.)
Altern
Ändern der Eigenschaften eines nicht im thermodynamischen Gleichgewicht befindlichen Werkstoffes in Abhängigkeit von Temperatur und Zeit. Zu unterscheiden ist zwischen
Altern, künstlich
wenn es durch ein Erwärmen auf mäßige Temperaturen, ein Tiefkühlen, ein Pendeln innerhalb eines Temperaturbereiches (der die Raumtemperatur einschließen kann oder nicht), ein Verformen oder durch mehrere dieser Vorgänge beschleunigt wird.
Anlasssprödigkeit
Verminderte Zähigkeit nach Halten oder nach zu langsamem Abkühlen in einem bestimmten Temperaturbereich beim Anlassen und bei ähnlichen Temperatur-Zeit-Folgen.
Atmosphäre, geregelt
Gasförmiges Mittel, in dem Konzentration, Temperatur und Druck einzelner Bestandteile in bestimmten Grenzen gehalten werden, und zwar so, dass bestimmte Reaktionen der Bestandteile mit dem behandelten Werkstück (Reduktion, Oxidation, Aufkohlung, Entkohlung, usw.) herbeigeführt, abgeschwächt oder vermieden werden.
Aufhärtbarkeit
In einem Werkstoff durch Härten unter optimalen Bedingungen erreichbare höchste Härte.
Aufhärtung
Höchste in einem Werkstück nach einem Härten (unter den jeweiligen Bedingungen) erreichte Härte. Die Aufhärtung hängt hauptsächlich von der im Austenit in feste Lösung gebrachten Kohlenstoffmenge ab. Unter Aufhärtung kann auch eine nach einem Schweißen oder Brennschneiden unbeabsichtigt erreichte höchste Härte verstanden werden.
Aufkohlen
Anreichern der Randschicht eines Werkstückes mit Kohlenstoff durch thermochemische Behandlung. Nach der Art des Aufkohlungsmittels wird zwischen Gas-, Salzbad-, Pulver- und Pastenaufkohlen unterschieden.
Aufkohlungstiefe
Senkrechter Abstand von der Oberfläche eines aufgekohlten Werkstückes bis zu dem Punkt, an dem der Kohlenstoffgehalt einem zweckentsprechend festgelegten Grenzwert oder Grenzmerkmal entspricht. Die "Aufkohlungstiefe" kann durch andere Eigenschaften gekennzeichnet werden, die vom Kohlenstoffgehalt abhängen, z.B. durch die Gefügeausbildung oder die Härte.
Aufstickungstiefe
Senkrechter Abstand von der Oberfläche eines nitrierten Werkstückes bis zu dem Punkt, an dem der Stickstoffgehalt einem zweckentsprechend festgelegten Grenzwert oder Grenzmerkmal entspricht. Die Aufstickungstiefe kann durch andere Eigenschaften gekennzeichnet werden, die vom Stickstoffgehalt abhängen, z.B. durch die Härte (siehe Nitrierhärtetiefe).
Aushärten
Wärmebehandlung, bestehend aus Lösungsglühen und Abkühlen mit einer solchen Geschwindigkeit, dass der erreichte Lösungszustand weitestgehend aufrechterhalten bleibt, mit anschließendem Auslagern.
Auslagern
Halten auf Raumtemperatur oder auf höheren Temperaturen, um Entmischungen und/oder Ausscheidungen aus übersättigten Mischkristallen herbeizuführen.