Erwärmen bis wenig über Ac3 (bei übereutektoidischen Stählen über Ac1) ohne langes Halten sowie Abkühlen mit angemessener Geschwindigkeit, um das Korn des Stahles gleichmäßiger zu machen oder zu verfeinern. Nicht zu verwechseln mit Grobkornglühen. 

Austenitisieren und Abkühlen eines Werkstückes mit einer mindestens dem kritischen Abkühlverlauf für die Bainitstufe entsprechenden Temperaturabnahme auf eine Temperatur oberhalb Ms, Halten auf dieser Temperatur bis zum Ende der Umwandlung und anschließend Abkühlen auf Raumtemperatur.

Temperatur, bei der ein Werkstoff eine Phasenänderung erfährt oder diejenige Temperatur, bei der eine Umwandlung beginnt oder endet, wenn die Umwandlung in einem Temperaturintervall abläuft. Bei Stählen werden im wesentlichen folgende Temperaturen unterschieden:

• Ae1:Gleichgewichts-Temperatur, die die untere Grenze des Existenzbereichs des Austenits angibt.
• Ae3:Gleichgewichts-Temperatur, die die obere Grenze des Existenzbereichs des Ferrits angibt.
• Aem:Gleichgewichts-Temperatur, die die obere Grenze des Existenzbereichs des Zementits in einem übereutektoidischen Stahl angibt.
• Ac1:Temperatur, bei der die Bildung des Austenits bei einem Wärmen beginnt.
• Ac3:Temperatur, bei der die Umwandlung des Ferrits in Austenit bei einem Wärmen endet.
• Acm:Temperatur, bei der die Auflösung des Zementits in Austenit in übereutektoidischen Stählen bei einem Wärmen endet.
• Ar1:Temperatur, bei der die Umwandlung des Austenits in Ferrit oder in Ferrit und Zementit bei einem Abkühlen endet.
• Ar3:Temperatur, bei der die Bildung des Ferrits bei einem Abkühlen beginnt.
• Arm:Temperatur, bei der die Bildung des Zementits aus dem Austenit in übereutektoidischen Stählen bei einem Abkühlen beginnt.
• Ms:Temperatur, bei der die Umwandlung des Austenits in Martensit bei einem Abkühlen beginnt.
• M1:Temperatur, bei der sich die Umwandlung des Austenits in Martensit bei einem Abkühlen annähernd vollständig ist.
• Mx:Temperatur, bei der sich bei einem Abkühlen x% des Austenits in Martensit umgewandelt haben.

Warmauslagern eines lösungsgeglühten Werkstoffes bei so hohen Temperaturen oder mit so langem Halten, dass der Maximal- oder Minimalwert der jeweiligen Eigenschaft überschritten wird.

Erwärmen auf so hohe Temperaturen, dass bei üblicher Haltedauer eine unerwünschte Kornvergröberung auftritt, die jedoch durch weiteres Wärmebehandeln oder durch Umformen wieder rückgängig gemacht werden kann (siehe Überzeiten).

Neigung eines Werkstoffes zur Kornvergröberung beim Überhitzen und/oder Überzeiten.

Überkohlung ist eine über den beim Einsatzhärten erforderlichen Kohlenstoffgehalt hinausgehende Aufkohlung.

Halten mit so langer Dauer, dass bei üblichen Temperaturen eine unerwünschte Kornvergröberung eintritt, die jedoch durch weiteres Wärmbehandeln oder durch Umformen wieder rückgängig gemacht werden kann (siehe Überhitzen).